Steckdosen: Auf welcher Höhe sollten sie installiert werden?

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Elektroinstallation gut planen: So geht's

Endlich ist Ihr Neubau fertig und Sie sind mit Kind und Kegel eingezogen. Jetzt noch mal ein Hausputz, dann ist es fürs erste geschafft. Doch dann das: Sie suchen nach einer freien Steckdose für Ihren Staubsauger, aber nicht in jedem Zimmer findet sich eine freie. Ein großes Ärgernis, das sich durch eine gute Planung der Elektroinstallation im Vorfeld verhindern lässt. 

In der Regel planen Menschen ein Haus in ihrem Leben. Das heißt, die Elektroplanung wird für sie Neuland sein, es sei denn, sie sind vom Fach. Schnell können hier also Fehler unterlaufen, was die Anzahl und Ausführung der Steckdosen betrifft. Wichtig ist daher, die Anzahl der Steckdosen im Neubau nicht allein unter dem Blickfeld der Kosten zu wählen, sondern sich hier von einem Fachmann beraten zu lassen.

Überlegen Sie, wie viele Anschlüsse Sie in welchem Raum benötigen und welche Geräte Sie auf jeden Fall anschließen wollen. Dieses sind dann die festen Plätze, die dauerhaft belegt sind. Damit Sie aber später auch saugen oder Ihr Handy aufladen können, sollten Sie auf jeden Fall ein bis zwei freie Steckplätze für derlei Optionen zusätzlich mit einplanen. Die Regel lautet hier: Lieber ein paar Steckdosen zu viel als zu wenige. 

Und so gehen Sie vor: Nehmen Sie sich für die Planung am besten eine Kopie des Grundrisses vom Haus oder der Wohnung vor. Sollten Sie bereits eine grobe Vorstellung von der Einrichtung haben - zum Beispiel, wo der Fernseher stehen soll oder wo in der offenen Küche der Herd hin soll - können Sie diese Elemente bereits in den Grundriss einzeichnen. Wichtig ist bei der Steckdosenplanung, den Verwendungszweck der Zimmer und die Möblierung zu kennen. Nur so wissen Sie, wo Steckdosen hinmüssen. 

Tipp Bei den Wohnbereichen (Kinderzimmer, Wohnzimmer, Schlafzimmer) sollten die Steckplätze auf zwei Wandseiten verteilt sein. Sollten Sie außerdem in Keller oder Garage eine Werkstatt mit einplanen, sollten Sie Steckplätze mit Dreiphasenwechselstrom für Geräteanschlüsse bis zu 400 Volt mit einplanen.

 

Wo im Haus sind Steckdosen erforderlich und wie viele braucht man pro Zimmer?

In den meisten Häusern gibt es zu wenige Steckdosen. Computer, Musikanlage, Fernseher und Küchen mit modernen Elektrogeräten müssen aber mit Strom versorgt werden. Wer pro Raum zu wenige Anschlüsse hat, kann diese aber nachrüsten.

Laut der DIN-Norm sollen in jedem Raum, der größer als 20 Quadratmeter ist, jeweils fünf Steckdosen installiert werden. Für kleinere Räumen wie das Bad sind vier Steckdosen veranschlagt, ebenso für Hausarbeitsräume, Esszimmer und Hobbyräume. Zudem sollten in der Küche zusätzlich zwei Steckdosenanschlüsse für Kühl- und Gefriergeräte eingeplant werden. Dieses gilt als Mindestausstattung.

Den höchsten Bedarf an Steckdosen gibt es dabei im Wohnzimmer. Für ein Wohnzimmer von über 25 Quadratmeter Größe sollten daher mindestens elf allgemeine Steckdosen, vier Steckdosen für Telefon und Computer und neun für Radio und TV eingeplant werden.

Eine Faustregel lautet: Lieber fünf Steckdosen mehr einplanen als auf den ersten Blick angenommen. Eine große Auswahl an Steckdosen finden Sie hier auf Amazon.

Anzahl der Steckdosen planen: Wie viele in welchem Raum?

Generell kann man sagen: Je mehr Zimmer Sie haben und je größer Sie bauen, desto mehr Steckdosen und Lichtschalter sollten Sie auch einplanen. Natürlich ist die Anzahl der Steckdosen immer auch eine individuelle Entscheidung, doch viele elektronische Geräte sind mittlerweile in jedem Haushalt zu finden. Und diese brauchen auf jeden Fall einen Steckplatz.

Grob kann man sagen, dass in einem klassischen Einfamilienhaus mit 120 bis 140 Quadratmetern Fläche durchschnittlich 34 Steckdosen eingeplant werden. Empfehlenswert sind trotzdem mehr. Bei einem Haus von 170 Quadratmetern Grundfläche sind eher 45-47 Steckplätze ratsam. Überhaupt sollten Sie lieber mehr Steckdosen einplanen als Sie am Ende vielleicht wirklich brauchen. Hier eine kurze Übersicht, wie viele Steckplätze in welchem Zimmer sinnvoll sind:

Raumart Anzahl der empfehlenswerten Steckplätze Steckdosen in Zahlen
Flur im EG Zwei Steckdosen plus eine Telefonsteckdose für den Festnetz- und Internetanschluss 2
Flur im OG Ein bis zwei - zum Staubsaugen oder für einen Lautsprecher 1
Küche Hier  benötigen Sie in der Regel am meisten Steckdosen - je eine für Herd (Starkstromanschluss für E-Herd), Abzugshaube, Backofen, Spülmaschine und Kühlschrank. Außerdem sollten Sie mindestens 8 weitere Steckdosen in der Nähe der Arbeitsfläche haben, um kleinere Küchenhelfer anschließen zu können. 12-14
ggf. Hauswirtschaftsraum Je ein Steckplatz für die Waschmaschine und für den Trockner, außerdem zwei zusätzliche Steckdosen für Kleingeräte, wie das Bügeleisen 4
Wohnzimmer 8-12 Steckplätze (auf zwei gegenüberliegenden Seiten), außerdem eine Antennendose für Ihren Satellitenempfang.  8-12
Schlafzimmer Je zwei auf jeder Bettseite 4
Arbeitszimmer 4-6 Steckdosen. Sollten mehrere Familienmitglieder das Arbeitszimmer gleichzeitig nutzen, sollten Sie zwei weitere Steckplätze einrichten 4-6
Kinderzimmer 8 Steckdosenplätze, möglichst auch auf unterschiedliche Wände verteilt. Bedenken Sie, dass diese Zimmer eher noch mal umgeräumt oder neu eingerichtet werden. Sind Ihre Kinder mal aus dem Haus, wollen Sie dieses Zimmer vielleicht auch als Gäste- oder zusätzliches Arbeitszimmer nutzen und brauchen auch hierfür Steckplätze 6-8
Bad 4-6 Steckplätze. Denken Sie auch an elektrische Zahnbürsten oder den Föhn, für den Sie eine Dose brauchen. 4-6
Gäste-WC Zwei  2

Wohin mit den Steckdosen: Welche Installationszonen gibt es?

Haben Sie schon einmal eine Steckdose auf Augenhöhe gesehen? Nein? Eben. Elektrische Anschlussmöglichkeiten sind für gewöhnlich in Wohngebäuden immer an den gleichen Stellen. Sie unterliegen einer speziellen Norm und die heißt im Fachjargon DIN 18015 und besagt, dass Stromleitungen innerhalb sogenannter Installationszonen verlegt sein müssen. Rund 95 Prozent aller Steckdosen und Schalter befinden sich in genau diesen Installationszonen für elektrische Leitungen. Sie finden sie eingezeichnet im Bauplan.

Sind Ihnen diese Zonen bekannt, wird es Ihnen leichter fallen, Anschlüsse nachzurüsten oder Stromleitungen zu finden, wenn Sie beispielsweise Bilder aufhängen wollen. Doch nicht in jedem Raum sind die Steckdosen an den gleichen Stellen zu finden, Unterschiede werden schon gemacht zwischen den Räumen, denn es ist bei den Steckdosen nicht unwichtig, ob es sich beispielsweise um die Küche oder das Schlafzimmer handelt.

Laut der DIN-Norm dürfen Stromleitungen dabei nur waagerecht und senkrecht verlaufen. Der Abstand zu Decke, Wandkanten und Fußboden ist genau festgelegt. Deshalb ist es bei der Steckdoseninstallation von Bedeutung, ob es sich beispielsweise bei dem Raum um die Küche oder das Schlafzimmer handelt.

Für waagerechte Installationszonen elektrischer Anschlüsse gilt:

Installationszone

Standardmaß

Steckdosen-Höhe Vorzugsmaß

Oben: Abstand zur Decke

15-45 Zentimeter

30 Zentimeter

Mitte: Abstand zum Fußboden

100-130 Zentimeter

105 Zentimeter

Unten: Abstand zum Fußboden

15-45 Zentimeter

30 Zentimeter

Für senkrechte Installationszonen elektrischer Anschlüsse gilt:

 

Installationszone

Standardmaß

Steckdosen-Höhe Vorzugsmaß

Abstand zu Türen und Fenstern

10-30 Zentimeter

15 Zentimeter

Abstand zu Wandkanten und Ecken

10-30 Zentimeter

15 Zentimeter

Natürlich können elektrische Leitungen auch außerhalb dieser Zonen verlaufen. Besonders in Altbauten wurden die Steckdosen damals meistens noch nicht nach der Norm installiert. Oder es gibt architektonische Besonderheiten, auf die bei der Installation der Steckdosen geachtet wurde. Deshalb ist es ratsam, im Bauplan nachzusehen, wo die Leitungen verlaufen.

Sind Sie Mieter, können Sie den Bauplan mit eingezeichneten Installationszonen bei Ihrem Vermieter anfragen. Kaufen Sie ein Haus, das kein Neubau ist, können Sie die Lage der Stromleitungen beim Vorbesitzer erfragen.

Tipp Wenn Sie gebohrt haben, um beispielsweise ein Bild aufzuhängen, und Sie haben versehentlich ein Kabel getroffen, übernimmt häufig die Haftpflichtversicherung die Kosten für die Schadensbegrenzung. Wohnen Sie zur Miete und Ihnen ist dieses Malheur passiert, sollten Sie sich sofort an den Hausbesitzer wenden.

Steckdosen: Auf welcher Höhe installieren in Wohnzimmer, Schlafzimmer und Kinderzimmer?

Fernseher, Musikanlage, Lampen, Ladestation fürs Smartphone… besonders in den Wohn- und Schlafräumen ist der Bedarf an Steckdosen hoch. Deshalb sollten Steckdosen praktisch liegen, und Kabel und Stecker sollten idealerweise verborgen sein. Wenn Sie also ein Haus bauen oder eines renovieren, sollten Sie die Steckdosen-Höhe in Räumen wie Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer überdenken. Dabei helfen folgende Richtwerte:

  • Für Geräteanschlüsse ist ein Abstand von 30 Zentimetern zum Fußboden und 15 Zentimetern zur Rohbaukante empfehlenswert
  • Steckdosen neben der Tür liegen für gewöhnlich in der mittigen Installationszone in 105 Zentimetern Abstand zum Fußboden sowie 15 Zentimeter entfernt vom Tür- oder Fensterrahmen
  • Verteilerdosen befinden sich meistens in der oberen Installationszone mit 30 Zentimetern Abstand zur Decke
  • In Bereichen, in denen viele Elektrogeräte zum Einsatz kommen, sollten auch mehr Anschlüsse installiert werden. In der TV-Ecke bedarf es zum Beispiel vieler Anschlüsse für Fernseher, Musikanlage, Receiver sowie für das Aufladen von Tablet oder Smartphone
  • Stecker neben Türen sind sinnvoll, um zum Beispiel den Staubsauger anzuschließen

Auf welcher Höhe sollte man Steckdosen in Küche und Bad installieren?

In Küche und Bad gelten für die Elektroinstallation besondere Anforderungen, schließlich wird hier viel mit Wasser hantiert. In der Küche werden Anschlüsse auf unterschiedlichen Ebenen benötigt, zum Beispiel mehrere Steckdosen oberhalb der Arbeitsfläche für Küchengeräte und die Dunstabzugshaube. Außerdem bedarf es einer Steckdose in der Nähe des Wasseranschlusses für die Geschirrspülmaschine oder eine Waschmaschine.

Das Standardmaß für die Steckdosen-Höhe variiert hier bei rund 115 Zentimetern, 135 Zentimetern und 165 Zentimetern ab Fußbodenkante.

Tipp Oberhalb eines Fliesenspiegels sind mehrere Doppelsteckdosen empfehlenswert. Eine Faustregel für die Küche lautet: Eine Steckdose auf jeden Meter.

Besondere Regeln gelten zudem für das Badezimmer aufgrund der Spritzwasserbereiche und der hohen Luftfeuchtigkeit. Sicherheit hat hier oberste Priorität. Rund um Wanne, Dusche und Waschbecken gibt es verschiedene Schutzzonen. Dabei sollten Sie sich unbedingt Unterstützung vom Profi holen, wenn in Feuchträumen Anschlüsse nachgerüstet werden sollen.

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Welche Abstände zwischen Steckdosen?

Wenn Sie mehrere Steckdosen und Schalter nebeneinander an einer Stelle planen, sollten Sie auch hier Abstandsregeln einhalten – allerdings eher der Optik wegen. Die Rahmen sollten möglichst nahtlos ineinander übergehen, zwischen zwei Standard-Unterputzdosen liegen normalerweise 72 Millimeter. Experten raten aber, nicht mehr als fünf Steckdosen nebeneinander zu montieren.

Steckdosen bohren: Worauf kommt es an?

Wer eine Steckdose montieren will, braucht dazu eine leistungsstarke Bohrmaschine mit mindestens 800 Watt. Ideal für diese Zwecke ist ein Diamantbohrer. Zudem müssen Sie sich einen besonderen Bohraufsatz kaufen.

Wie tief Sie bohren, hängt von der Dicke der Wand ab. Bei sehr dünnen Wänden sollten Sie statt der Standardsteckdose ein Modell mit geringerer Einbautiefe wählen. Der Durchmesser des Bohrlochs beträgt für gewöhnlich 68 Millimeter. Vor dem Bohren sollten Sie die Unterputzdose an die Wand halten und mit einer Wasserwaage ausrichten. Zum Einpassen der Steckdose wird Elektrikergips verwendet.

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Achtung: Elektroinstallationen sollten Sie nur selbst vornehmen, wenn Sie vom Fach sind. Besser ist es, einen Profi zu beauftragen.

FAQ - Die häufigsten Fragen zum Thema Steckdosen

Bauen Sie ein neues, klassisches Einfamilienhaus sollten Sie insgesamt mit 45 bis 47 Steckdosen kalkulieren. Hierbei ist es aber vor allem wichtig, dass alle Steckdosen gut verteilt sind, so dass in jedem Raum die benötigte Dosenanzahl am Ende vorhanden ist. Eine gute Elektroplanung vorab ist daher umso wichtiger. Wer hier unsicher ist, sollte sich bei der Elektroplanung von einem Fachmann helfen lassen. 

Tipp Planen Sie lieber ein bis zwei Steckdosen mehr ein, damit Sie neben den dauerhaft verbundenen Geräten auch einen Platz für den Staubsauger oder das Akkuladegerät haben.

Eigentlich nicht. Für gewöhnlich werden bei einer Standardausstattung eines Neubaus eher zu wenig Steckdosen eingeplant. Sie werden sich eher später ärgern, wenn an wichtigen Stellen im Haus Steckdosen fehlen, als wenn eine Steckdose in einem Wohnraum eher unbelegt bleibt. Doch auch feiertagsbedingte Gegenstände mit Strom, wie beispielsweise ein leuchtender Weihnachtsstern im Fenster oder eine herbstliche Laterne mit Strom braucht - wenn auch nicht ganzjährig - einen Steckdosenplatz.

Wenn Sie beim Einzug in Ihr neues Haus feststellen, dass Sie zu wenige Steckdosen haben, ist der Ärger groß. Planen Sie deshalb nicht allein mit Blick auf die Kosten Ihre Steckdosen im Neubau ein. Lassen Sie sich lieber mehrere Angebote unterschiedlicher Elektroinstallateure machen, so können Sie Preise für den Kauf und Einbau von Steckdosen miteinander vergleichen. Generell sind Steckdosen überall dort wichtig, wo Sie leben und arbeiten und mit vielen Geräten zu tun haben: einem Fernseher, Computer, Telefon, Kühlschrank, Herd, einer Musikanlage etc. 

Wenn Sie neu bauen, sollten Sie für die Elektroinstallation rund vier bis fünf Prozent der Baukosten einplanen. Wenn Ihr Haus also 400.000 Euro kostet, rechnen Sie mit 16.000 bis 20.000 Euro für die Steckdosenplanung und Installation. Um die Kosten für die Steckdosen im Neubau senken zu können, sollten Sie nicht auf einen Teil der Dosen verzichten und die Anzahl minimieren, sondern sich lieber verschiedene Angebote einholen. So können Sie im Zweifel Kosten sparen und müssen trotzdem auf keine Steckplätze bei Ihrer Elektroplanung verzichten.

Eine Steckdosenplanung vom Profi kostet zuzüglich rund 100 Euro. Der Preis für eine einfache Steckdose liegt zwischen 20 und 25 Euro.

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