Holz beizen: Wie frische ich meine Holzmöbel auf?

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet Beizen?

Man sagt nicht umsonst, Holz lebt und arbeitet. Deshalb sollten Vollholzmöbel regelmäßig gebeizt werden, um ihr natürliches Aussehen zu erhalten. Durch das Beizen wird die Maserung von Holz wieder hervorgehoben, die natürliche Struktur kommt also wieder zum Vorschein. Ihr Holz bekommt quasi eine Pflegekur.

Unter Beizen versteht man also eine Oberflächenbehandlung mithilfe von Beize oder eines Beizmittels. Bei Nadelhölzern, Ahorn-, Buchen-, Eschen- und Eichenholz empfiehlt sich Farbstoffbeize. Dabei zieht die Beize in die weicheren Teile und Fasern ein. Für Hartholz eignen sich eher chemische Beizen, bei denen sich die Inhaltsstoffe mit dem Holz verbinden. Chemisches Beizen eignet sich daher vor allem für Kirsch-, Nussbaum- und Eichenholz.

Durch das Beizen heben Sie die natürliche Holzfarbe wieder hervor. Die Beize färbt dabei nur die Fasern ein, was die Maserung wieder zum Leuchten bringt. Ein guter Nebeneffekt ist, dass Sie so auch Farbunterschiede leicht ausgleichen, die vielleicht über die Jahre unter anderem durch übermäßige Sonneneinstrahlung entstanden sind. Beim Beizen wird nicht die Struktur überdeckt, Sie frischen die natürliche Holzoptik vielmehr auf.

Was ist der Unterschied zwischen Beizen, Lasieren und Lackieren?

Holz kann auf ganz unterschiedliche Art behandelt werden. Sie können es beizen, lasieren oder lackieren. Doch was ist der Unterschied zwischen diesen Behandlungsmethoden?

Beizen ist wie eine Art Frischekur, mit der Sie das Aussehen von Holz wieder beleben können. Beize zieht dabei tief ins Material ein, pflegt es und hebt die Maserung wieder hervor. Einen effektiven Holzschutz erzielen Sie damit aber nicht. Um diesen zu erhalten, müssen Sie nach dem Beizen zusätzlich eine Schutzschicht auftragen, beispielsweise Klarlack.

Eine Lasur zieht dagegen nicht ins Holz ein, sondern lagert sich nur auf der Oberfläche ab. Das Lasieren von Holz dient seinem Schutz, daher benötigen Sie keine zusätzliche Lackschicht. Beize und Lasuren sind zudem für gewöhnlich durchscheinend, Lacke hingegen meist deckend.

Durch Lack geben Sie einem Holzmöbel ein völlig neues Aussehen und überdecken die alte Farbe sowie Struktur. Wer gerne Möbel restauriert, kann dem Möbelstück so einen ganz neuen Look verpassen. Nur Klarlacke sind durchscheinend, da sie keine Farbstoffe enthalten. Sie bilden lediglich eine Schutzschicht.

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Kann ich alle Holzarten beizen?

Im Grunde ja. Beizen können Sie in der Regel sämtliche Holzarten, vor allem wenn sie Echtholz sind. Doch auch Sperrholz und Leimholz dürfen gebeizt werden. Span- und Pressspanplatten eignen sich hingegen nicht zum Beizen. Auch bei Buchenholz, Fichte und Kiefer sollten Sie vorsichtig sein. Diese Hölzer sind sehr saugfähig – wenn Sie Pech haben, kommt es durch das schnelle Aufsaugen der Beize zu unschönen Verfärbungen. Hier sollten Sie vielleicht besser einen Fachmann ranlassen oder sich zu anderen Behandlungsmaterialien beraten lassen.

Worauf muss ich beim Beizen achten?

Wichtig ist, dass das Holz, dass Sie beizen wollen, kein Metall enthält, beispielsweise Metallscharniere. Ansonsten kann es zu unerwünschten Verfärbungen kommen. Sollte sich Holzleim im Material befinden, perlt die Beize ab. Daher müssen Sie geleimte Flächen großzügig abschleifen. Leim an Ecken und Kanten schneiden Sie mit einem Messer ab. Bei Harz auf dem Holz ist es ähnlich. Auch diesen müssen Sie restlos entfernen, bevor Sie das Holz beizen.

Außerdem sollten Sie keine Stelle mehrmals beizen. Die Grundregel lautet: Einmal beizen genügt. Ansonsten könnte es sein, dass Sie später die Bereiche, die mehrfach gebeizt wurden, schnell erkennen, weil der Farbton oder die Maserung stärker herauskommen. Absetzer und Tropfen können Sie beim Beizen schnell mit einem Schwamm abwischen. Hier können Sie die Beize nochmal auftragen und die Übergänge dann verwischen.

Bei Astlöchern oder starken Jahresringen dringt die Beize so gut wie gar nicht ins Holz ein. Auch glatt polierte Stellen verhindern, dass die Beize einzieht. Polierte Stellen sollten Sie daher gut befeuchten, damit sich die Fasern aufstellen können. Danach können Sie die Beize auftragen.

Schützen Sie die Beize auch vor Frost. Durch das Frieren lösen sich die Farbstoffe nicht mehr vollständig auf, was zu einem verfälschten Ergebnis führen kann. Auch die Oberflächenversiegelung sollten Sie vor dem Beizen mit der verwendeten Beize abstimmen. Nicht alle sind miteinander kombinierbar. Mit einer sogenannten Deko-Beize können Sie Ihrem Holz auch eine transparente Färbung geben. Die Deko-Beize gibt es in vielen Farbtönen. Keine Sorge: Auch hierbei bleibt die Maserung erhalten.

Tipp Testen Sie vorab den Beizstoff auf dem zu behandelnden Holz an einer verdeckten Stelle. Je nach Holzart wirkt Beize anders. So können Sie sehen, ob Ihnen das Ergebnis gefällt.

Holz beizen Schritt für Schritt: Wie gehe ich richtig vor?

Holz beizen ist kein Hexenwerk. Was Sie jetzt brauchen sind Beize, ein Schwamm oder Lappen, Schleifpapier sowie eine Drahtbürste und ein feuchtes Tuch, um das Holz vor dem Beizen zu säubern.

Und so gehen Sie vor:

1. Metallteile und Leim entfernen

Damit sich Metallteile später nicht verfärben, müssen Sie sämtliches Metall vor dem Beizen vom Holz entfernen. Auch von Leim-, Lack-, Farb- und Harzrückständen muss das Holz befreit werden. Dann säubern Sie das Holz mit einer weichen Drahtbürste aus Kupfer oder Messing. Staub und Dreck können Sie hinterher mit einem feuchten Tuch entfernen

2. Beize testen

Je nach Holzart kann Beize sehr unterschiedlich wirken. Testen Sie deshalb an einer nicht sichtbaren Stelle, wie sie auf das Holz reagiert.

3. Holzoberfläche wässern

Vor dem Auftragen der Beize sollten Sie das Holz vorbehandeln. Wässern Sie die Oberfläche daher gut – so nehmen die Holzfasern die Beize besser auf. Tragen Sie dafür mit einem Schwamm lauwarmes Leitungswasser auf. Lassen Sie das Holz dann trocknen. Im letzten Schritt der Vorarbeiten schmirgeln Sie das Holz mit einem Schleifpapier in 180er Körnung ab und entfernen anschließend wieder den Staub.

4. Beize auftragen

Jetzt tragen Sie mit einem Lappen oder Schwamm die Beize auf. Verwenden Sie dabei nicht zu viel und tragen Sie die Beize in einem Arbeitsgang auf, so dass sich keine „Nasen“ und Ansätze bilden. Schauen Sie, dass Sie die Beize gleichmäßig und entlang der Maserung verteilen.

5. Trocknen lassen und lackieren

Jetzt heißt es warten. Bis die Beize vollständig getrocknet ist, dauert es zwischen sechs und acht Stunden. Zum Schluss tragen Sie noch eine Schicht Klarlack auf – sie schützt das Holz vor Feuchtigkeit und Schimmel. Gleichzeitig wird die raue Oberfläche durch das Lackieren glatter und glänzender.

Was kostet Holzbeize?

Holzbeize gibt es schon für 5,99 Euro das 200 ml-Fläschchen. Im Baumarkt finden Sie eine ganze Palette an unterschiedlichen Beizen. Wer höherwertige Qualität oder besondere Effekte will, wird ebenso fündig wie ein Sparfuchs.

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