Kaufen oder Mieten? Immobilienleasing als Lösung für Unentschlossene

14.10.2021

Verkaufen

Nils T. Kohle

OWNR Deutschland GmbH

Mieten oder Kaufen – beides ist in diesen Tagen schwierig. Wohneigentum bietet diverse attraktive Vorteile. Doch diejenigen, die fleißig Eigenkapital ansparen, kommen aufgrund der stark steigenden Objektpreise bei der Finanzierung trotzdem oft nicht zum Zug. Die Statistik zeigt es: Innerhalb Europas ist Deutschland mit nur etwa 51 Prozent kein Land der Eigentümer, obwohl das Interesse an einem Eigenheim durchaus besteht. Gleichzeitig ist der Mietmarkt überfüllt von Mietsuchenden, die entsprechenden Objekte sind aber nach wie vor häufig Mangelware. Die Brücke diese Märkte besser auszubalancieren und zu verbinden, schlägt das Immobilienleasing. Und bietet dabei viele Vorteile.

Inhaltsverzeichnis

Leasing versus Mieten oder Kaufen

Im Vergleich zum Mieten bedeutet Leasing, dass die Objektsuche auf dem Mietmarkt entfällt. Die Interessenten können ihre Suche auf einen anderen Markt verlagern – den Kaufmarkt. Beim Immobilienleasing werden auf Kundenwunsch Kaufobjekte vom Leasinganbieter erworben und zu mietähnlichen Preisen verleast. Der Leasingvertrag ist ähnlich einem unbefristeten Mietvertrag und stellt den Leasingnehmer so auch unter den Schutz des deutschen Mietrechts. Darüber hinaus bietet das Leasing eine Kaufoption an, die dem Leasingnehmer den Immobilienerwerb ermöglicht.

Genau wie bei vielen Mietverträgen ist ein Leasingvertrag für eine Mindestlaufzeit festgelegt (18 bis 48 Monate) und kann entsprechend der Regelungen des Sonderkündigungsrechts vorzeitig gekündigt werden. Die Interessenten entscheiden vor der Unterschrift, für wie lange diese Leasinglaufzeit festgelegt werden soll. Je länger oder kürzer die Laufzeit dann angesetzt wird, desto niedriger oder höher wird auch die monatliche Rate angepasst – ähnlich wie beim Autoleasing.

Im Vergleich zum direkten Objektkauf bedeutet das Immobilienleasing, dass die Interessenten nicht zu einem Kauf verpflichtet werden, aber trotzdem in einer Eigentumsimmobilie wohnen können. Dabei kauft der Leasinganbieter das Objekt an und verleast es an den Interessenten. So kann der Wohnungsraumnutzer das Objekt und die Umgebung besser kennenlernen, ohne eine hohe finanzielle Verpflichtung einzugehen.

Immobilienleasing funktioniert also tendenziell nach dem 'Try before you buy'-Prinzip.

Trotzdem behält man sich mit dem Leasingkonzept immer die Option des Kaufes nach der Leasing-Mindestlaufzeit vor.

Wie funktioniert das Immobilienleasing?

Zu allererst sollte der Interessent sein monatliches Leasingbudget festsetzen, um anhand dessen und persönlich gewählter Suchkriterien die Objektsuche zu fokussieren. Wenn er sein Wunschobjekt gefunden hat, besichtigt er es und wendet sich bei Interesse an den Leasinganbieter. Dieser prüft nun das Objekt mit Hilfe eines professionellen Gutachters, kauft es nach erfolgreicher Prüfung an und renoviert es wenn nötig. Nach offiziellem Kaufabschluss und der beendeten Renovierung kann der Kunde in das Objekt einziehen.

Der Kunde wohnt für einen festen Zeitraum in dem Leasingobjekt und kann danach flexibel entscheiden, ob er es vom Leasinganbieter abkaufen möchte oder nicht. Alternativ kann der Kunde einfach weiter im Objekt bleiben („mieten“) oder sich dafür entscheiden auszuziehen – die Immobilie bleibt dann weiterhin Eigentum des Leasinganbieters, der das Objekt weiter vermitteln kann.

Für wen ist Immobilienleasing interessant?

Es gibt verschiedene Zielgruppen, die vom Leasing profitieren können. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Personen vom Leasing profitieren können, wenn sie:

noch nicht genug Eigenkapital für einen Immobilienkauf zur Verfügung haben
sich in der Kaufentscheidung noch unsicher sind
keine vollständige Verantwortung für eine Immobilie tragen möchten
oder flexibel bleiben möchten

Das Leasingmodell ist darauf ausgerichtet, den Personen, denen es an finanziellen Mitteln oder Entscheidungssicherheit mangelt Zeit zu verschaffen, Eigenkapital anzusparen oder sich für beziehungsweise gegen den Objektkauf zu entscheiden. Interessenten, die sicher sind, ein Objekt kaufen zu können und zu wollen, sollten dies auch tun, da das Leasing hierfür keine günstigere Alternative bietet. Es ist dafür gedacht, den oben genannten Zielgruppen den Weg zum Eigentum zu ermöglichen ohne dabei große (finanzielle) Risiken einzugehen. Außerdem ist das Leasingmodell nicht nur für Objektinteressenten von Vorteil, sondern auch für Makler und private Verkäufer.

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Wie profitiert der Kunde vom Leasing?

Mit dem Leasing gehen diverse Vorteile einher. Vor allem profitieren Leasingnehmer von der Flexibilität des unverbindlichen Wohnens in einem Eigentumsobjekt, gleichzeitig aber auch von der Sicherheit eines exklusives Kaufrechts für die jeweilige Immobilie und einer besseren Planungssicherheit. Darüber hinaus werden Leasingobjekte immer im renovierten Zustand vom Leasinganbieter übergeben, sodass die Interessenten mit einer hochwertigen Immobilie rechnen können. Dies ist auch im Sinne des Leasinganbieters, der somit eine gewisse Wertsteigerung des Objektes gewährleistet.

Außerdem müssen Interessenten im Vergleich zum Mietmarkt tendenziell weniger Kompromisse eingehen, da sich ein vielfältigerer, größerer Markt eröffnet, welcher mehr Raum für die Suche nach persönlichen Wunschkriterien bietet.

Wie profitieren Makler vom Leasing?

Für Makler bedeutet Leasing, dass sie die Möglichkeit haben, ihre Umsätze zu steigern. Das Immobilienleasing ermöglicht es, Objekte schneller an interessierte Kunden zu vermitteln, ohne auf lange Finanzierungszusagen oder ähnliches warten zu müssen. Die Makler erhalten ihre Courtage anteilig vom Leasinganbieter und profitieren von einem deutlich geringeren Zeitaufwand. Darüber hinaus sind gesicherte Zahlungsprozesse und eine größere Zielgruppe, die über die reinen Kaufinteressenten hinausgeht, Vorteile, die den Maklern höhere und schnellere Vermittlungschancen ermöglichen.

Wie profitieren private Verkäufer vom Leasing?

Die Vermarktung des eigenen Objektes ist häufig aufwendig, teuer und von hohem Wettbewerb geprägt. Beim Leasing übernimmt der Leasinganbieter die Vermarktung des Objektes und kann parallel im eigenen Kundenportfolio passende Interessenten finden. Darüber hinaus sparen auch private Verkäufer, ähnlich wie bei Maklern, mit dem Verkauf über einen Leasinganbieter viel zeitlichen und finanziellen Aufwand. Gleichzeitig können sich private Verkäufer darauf verlassen, dass sie einen angemessenen Objektpreis von professionellen Leasinganbietern gezahlt bekommen.

Worauf man beim Leasing achten sollte

Das Leasing eröffnet zwar einen neuen, größeren Markt für verschiedene Interessentengruppen, trotzdem muss man sich darüber im Klaren sein, dass Immobilienleasing nicht günstiger ist als Mieten. Das monatliche Budget sollte, ähnlich dem Mieten, nicht mehr als 35 Prozent des Netto-Haushaltseinkommens umfassen. Es ist also empfehlenswert, sich von einem Leasinganbieter anhand des monatlichen Budgets einen finanziellen Rahmen für die Objektsuche kalkulieren zu lassen, sodass die Interessenten nach passendem und für sie bezahlbarem Wohnraum suchen können. Diese preisliche Limitierung kann die Objektsuche fokussieren, möglicherweise aber auch hinsichtlich bestimmter Suchkriterien, wie zum Beispiel Größe oder Lage, deutlich einschränken.

Leasing als 'Das neue Wohnen'‘?

Das Modell des Immobilienleasings schafft innovative Alternativen zum Mieten und Direktkauf. Es schließt an jenen Stellen an, wo Objektsuchende zwischen diesen zwei großen Märkten wechseln möchten, aber auf eine Vielzahl an Hindernissen stoßen. Immobilienleasing schafft eine einfachere Verbindung zwischen diesen beiden Märkten: Probewohnen wie beim Mieten mit einer anschließenden Kaufoption.